Deklarative Methode und Imperative Methode

Möglichkeiten und Grenzen beim Dokumentendesign

Bedeutung

Als deklarative Methode bezeichnet man ein Paradigma der Program­mierung, bei dem das gewünschte Ergebnis, das WAS ‚deklariert‘, also angegeben wird. Im Gegensatz dazu steht die imperative Methode, die auf der Angabe konkreter Befehlsabfolgen beruht, die das System durchlaufen muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Hier steht also das WIE im Vordergrund. Übertragen auf eine Alltagssituation könnte man eine Weg­beschreibung mit allen Angaben zu Straßenverlauf, Abbiegen an Kreuzun­gen etc. als imperativen Ansatz bezeichnen: WIE komme ich zum Ziel? Während die Eingabe in einem Navigationssystem der deklarativen Methode entspricht: WAS ist das Ziel?

Ein Beispiel aus dem Dokumentendesign: In einer Dokumentvor­lage soll eine Tabelle mit beliebig vielen Zeilen enthalten sein. Beim Seitenum­bruch sollen Zwischensummen und Überträge sowie die Endsummen ausgegeben werden. In einem imperativen System müssen dafür Variablen definiert, gefüllt, addiert, formatiert und ausgegeben werden etc. Im dekla­rativen System wählt die Administratorin und der Administrator lediglich die Funktion ‚Tabelle‘, definiert die Spalten und entscheidet sich für eines der hinterlegten Layouts – fertig ist die Tabelle.

Möglichkeiten und Grenzen

Aus den unterschiedlichen Ansätzen ergeben sich die Stärken und Schwächen der jeweiligen Methode.

Deklaratives Dokumentendesign ist intuitiver zu bedienen und damit schneller und einfacher beim Umsetzen von Vorlagenkonzepten.

  • Die Lösungen sind jederzeit transparent, gut zu administrieren und zu vermitteln.

Deklarative Verfahren sind eine Form der Standardisierung von Funktionen, Methoden und Lösungswegen.

  • Der Funktionsumfang entspricht genau dem im Produkt hinterlegten – es gibt keine alternativen oder kreativen ‚Sonderwege‘.

Imperatives Verfahren bedeutet für die Betreuerin und den Betreuer, jeweils eigene Lösungswege zu finden.

  • Das schafft Flexibilität bei komplexen oder unvorhergesehenen Problemstellungen, erfordert aber auch viel Know-how und birgt die Gefahr, das System zu ‚missbrauchen‘ – etwa für Fachprozess-ähnliche Funktionen, für die es nicht vorgesehen ist.

Fazit: Deklarativ wo möglich – imperativ wo nötig

Unterschiedliche Aufgabenstellungen erfordern unterschiedliche Methoden. Die Aufbereitung zugelieferter Daten aus Fremdsystemen lässt sich in der Regel nur über den imperativen Ansatz lösen, weil die Datenformate meist sehr verschieden sind und sich einer standardisierten, deklarativen Lösung entziehen.

Die Gestaltung von Formularen und anderen Dokumentvorlagen hingegen lässt sich vollständig deklarativ im grafischen Designer umsetzen. Dadurch kann sich die Administratorin und der Administrator sowie die Designerin und der Designer ganz auf die Sach- und Gestaltungsebene konzentrieren. Hier zeigt sich das enorme Potenzial dieses Ansatzes, mit dem sich der Löwenanteil der Dokumententwicklung vereinfachen und beschleunigen lässt. Die Standardisierung macht die Lösungen leicht nachvollziehbar und erleichtert den Wissenstransfer wie die Betreuung durch Mitarbeitende und externe Beraterinnen und Berater.

Ein im Kern deklarativ konzipiertes System wie beispielsweise M/TEXT ist der Schlüssel, um durch intuitives, effizientes Handling das immer komplexer werdende Design der Prozesse und Vorlagen beherrschbar zu machen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Freude an der Arbeit und sind gleichzeitig in der Lage, schnell und flexibel die nötigen Dokumente für die neuen Leistungsangebote zu liefern. Und darauf kommt es in Zukunft maßgeblich an.

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Christel Heusler